Prinzessin Augusta

Prinzessin Augusta

Sie ist ganz nah die Qual der Wahl

Prinzessin Augusta durchlebt eine Höllenqual

Wen soll sie denn nun freien

Von diesen Dreien

Bittet sie Fritze oder Olaf zum Traualtar

Oder den schönen Robert gar?

Ja dann vielleicht den Jungspund Robert

Er Frauenherzen gern erobert

Wen soll sie lassen in ihre heiligen Hallen

Robert ist ihr noch der Liebste von Allen

Doch er ist ein Tunichtgut

Da verlässt sie aller Mut…..

Niemals aber Alice aus dem Switzerland

Als Weiberheldin stadtbekannt

Wie konnte sie ins Reich nur kommen

Wie hat sie diese Hürde genommen

Natürlich mit ihrer Burschenschaft

Bestärkt durch Freude und auch Kraft

Augustas Vater würde sich im Grabe umdrehn

Würde er die Reichsbürger im Lande sehen

Fritze verkündet landesweit

Mit der Burschenschaft keine Gemeinsamkeit

Doch dann bei einer Zusammenkunft

Hält er doch zur Zunft

Nun zu Augustas Frage

Wen soll sie freien am Hochzeitstage

Augusta soll an den Herd zurück

Sich freuen auf Kinder und Mutterglück

Kinder sind ja schön und gut

Doch noch fehlt ihr der Mut

Wer von den Dreien soll der Vater sein

Augusta fällt wohl auf keinen rein

Verdammt und zugenäht verflixt noch einmal

Mit der verrückten Qual der Wahl

Und nun ist es passiert

Der Olaf die Wahl verliert

Der Fritze soll der Auserwählte sein?

Da gibt’s von Augusta ein klares „Nein!“

Alice tönt in die Welt hinaus

Jetzt macht sie dem Lande den Garaus

Bevor Augusta all dieses wird hassen

Muss sie auf der Stelle das Land verlassen.

( © Monika Zelle 18.02.2025 )

Die Qual zur Wahl

Die Qual zur Wahl

Sie sind ganz nah die Bundestagswahlen

Ich durchlebe gerade Höllenqualen

Wen soll ich wählen ins Kanzleramt

Sie geloben Veränderung allesamt

Wähle ich Scholz oder etwa Merz

Vielleicht gar beide zusammen gleich Schmerz

Niemals aber Alice aus dem Switzerland

Als Rechtspopulistin weltbekannt

Wie konnte sie nur in den Bundestag kommen

Wie hat sie diese Hürde genommen

Natürlich mit ihrer Wählerschaft

Gewählt mit Freude und durch Kraft

Mein Vater würde sich im Grab umdrehen

Würde er die Nazis im Kanzleramt sehen

Friedrich Merz verkündet landesweit

Mit den Rechten keine Zusammenarbeit

Doch dann bei einer Abstimmung

Ändert sich seine Gesinnung

Es geht um die Asylantenabschiebung

Da macht seine Meinung plötzlich eine Wendung

Zusammen mit der AFD stimmt er für das Abschiebegesetz

Und geht den Populisten in ihr Netz

Nun heißt es für die demokratischen Parteien alle Kräfte gebündelt

Damit die rechte Gefahr nicht an dem Asylantengesetz zündelt

Und sie schaffen es zum Glück

Auch die Geduldeten müssen nicht sofort in ihre Heimat zurück

Denn… währet den Anfängen

Die AfD lässt sich leiten von ihren Zwängen

Frauen sollen an den Herd zurück

Viele Kinder gebären ach Mutterglück

Oder doch nur Kanonenfutter?

Dann weint sie die arme Mutter

Drum Mütter sagt Nein zur Wehrpflicht

Ida Ehres Wort hat immer noch Gewicht

Oder Reinhard Meys Lied

Meine Söhne geb ich nicht

Aber wählen gehen das ist wichtig

Dann macht ihr alles richtig

( © Monika Zelle 18.02.2026 )

Weiter

Weiter…..

Der goldene Käfig

Wieder einmal sitze ich hier, und weiß eigentlich nicht, was ich hier soll.

Wäre ich doch viel lieber irgendwo in der Sonne am Meer, könnte mich den Wellen hingeben, weit hinaus schwimmen , das Wasser an meinem Körper spüren, die Weite um mich herum. 

Stattdessen hocke ich in einer engen Mietwohnung in der 2. Etage ohne Fahrstuhl. 

Seit Tagen ist es diesig und dunkel draußen, kein Sonnenstrahl durchdringt die dichten Wolken. Es ist Winter, der einzige Baum vor meinem Fenster strahlt auch nur Kälte aus…

Schemenhaft sehe ich durch ihn hindurch die Elfie.

„ In mir klingt ein Lied ein kleines Lied“. Wie gerne würde ich doch nur einmal ein Konzert dort besuchen. Doch ich sehe auf meinem kleinen Spaziergang durch mein Viertel nur die Besucherströme dorthin pilgern.

Teuer ist sie geworden, die Elfie. Statt 400 Millionen hat sie fast 800 Million gekostet.

Nichts für Leute, die nur von der Hand in den Mund leben.

Ich widme mich wieder meinen Recherchen im Internet. Ein Tinyhaus wäre super.

Entweder mitten im Wald oder am Meer. Viel zu teuer. Und wo soll ich mit meinem ganzen Krempel hin. Hunderte von Büchern belagern meine Schränke und Regale.

Nichts gegen meine Bücher, ich liebe sie heiß und innig, ich lebe in meinen Büchern und mit ihnen,  aber mitnehmen? Alle?

Mit dem Alter wird man immer schwächer. Einen Umzug müsste ich komplett von anderen machen lassen. Aber von wem? Den Kindern? 

Die sind so beschäftigt, dass sie für solche verschrobenen Gedanken ihrer Mutter keine Zeit hätten. Sle würden mich für verrückt erklären. Nach 50 Jahren Ehe mit fast 80 Jahren einen Tapetenwechsel?

Früher, ja da waren wir unterwegs, jedes Wochenende, mit dem Bulli. Viele Länder haben wir bereist. Die Erinnerung bleibt.

Das Buch von Elke Heidenreich „ Ihr glücklichen Augen“ lockt mich jeden Abend zeitig ins Bett. Ich versinke in die bildhaften Geschichten ihrer vielen Reisen. Elke hat schon in jungen Jahren bis heute die ganze Welt bereist, und diese Reisen in einem Buch zusammengefasst.

Immer noch besser, in diesem wundervollen Buch zu lesen, als jeden Abend das Leben aus zweiter Hand zu leben. „ Der eiserne Erzieher“ hat mein Vater immer gesagt.

Das endlose Zetern der Politiker*Innen der unterschiedlichsten Parteien. Rededuelle, um Stimmen für sich zu erheischen. Seit Jahrzehnten die gleichen Parolen, ohne irgendetwas zu ändern. Zum Beispiel das Thema Bildung, nie richtig angefasst. Oder die unsäglichen Renten.

Wie lange habe ich gearbeitet? Gefühlt 40 Jahre. Leider immer nur Teilzeit wegen der Kinder und der Pflege der Mutter. Und jetzt? Einen Hungerlohn an Rente.

In Österreich bekommen die Menschen 90% ihres letzten Nettolohnes.  Und zwar alle. Dort zahlen alle in die Rentenkassen ein. Das mag bei manchen nicht viel sein, aber immerhin eine Ansage. Was ist los mit den Politikern*Innen in diesem Land. Sich ihre Diäten erhöhen, das können sie. Als Vorstandsvorsitzende in Ausschüssen sitzen. Warum zahlen Staatsdiener*Innen nicht in die Sozialkassen ein?

In meiner Stadt gibt es viele Millionäre.

Doch ich sehe jeden Tag die Armut auf meinem Spaziergang durch den kleinen Park.

Dort sitzt er, der Mann ohne Namen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Er lächelt mich an. Ich lächle zurück. Morgen bringe ich ihm heißen Kaffee und eine warme Decke.

Kein Wunder, dass so viele Menschen den unsäglichen Rechtspopulisten ihre Stimme geben, wenn die Politik sich nicht bewegt.

Neulich hat mein Sohn mich ermutigt mit auf eine Demo gegen Rechts zu gehen.

Ich hatte mir sogar ein Schild mit der Aufschrift „ Wehret den Anfängen“ umgehängt.

Dachte ich doch, ich könnte nicht mehr auf so eine Demo gehen. Viel zu laut. Zu viele Menschen.

Ich habe es nicht bereut. Mit Freunden meines Sohnes standen wir gemeinsam Hand in Hand in einer Menschenkette um das Rathaus. Ein gutes Gefühl. Sogar unser Bürgermeister war dabei.

Und nun.

Die Tage plätschern dahin, ohne große Veränderungen.

Ich liebe Veränderungen. Reisen, so wie Elke, durch die Welt chatten. 

In meinem Alter? Aber ist das jetzt ein Leben? Die meiste Zeit auf dem Sofa?

Den „ Mitbewohner“, wie er sich selbst spaßeshalber nennt, fast nicht mehr wahrnehmen, weil  ihm das Smartphone wichtiger ist. Diese Geisel der Menschheit, Fluch oder Segen? Mitbewohner. Frechheit. In jedem Spaß steckt auch etwas Ernst, oder?

Was werde ich tun.? Wie werde ich mich entscheiden? Wieviel Zeit bleibt mir?

Eine Gefangene meiner selbst sein, oder wie Elke noch einmal in die Welt hinaus.

Vielleicht auf dem Jakobsweg? Nicht nach Santiago de Compostela in Spanien.

Nein. Da pilgern sie alle hin…..Er kann vor meiner Tür anfangen, der Jacobsweg, 

und dann? Immer weiter, weiter weiter…..

( © Monika Zelle 11.02.2025)

Ranga

Ranga

Ich befand mich gerade auf dem Flug von Uganda nach Hamburg zu einem wissenschaftlichen Kongress, als ich in einer Zeitschrift von einem Bären las, der in der japanischen Stadt Akita auf der Insel Honshu einen Mann in einem Supermarkt in der Feinkostabteilung am Kopf verletzt hatte. 

Sechs Menschen sollen in Japan innerhalb eines Jahres von Schwarzbären getötet worden sein.

In dieser Zeit wurden mehr als 9000 Bären getötet.

Für mich als Verhaltensforscherin von Schimpansen unvorstellbar.

Auf dem Kongress in den Messehallen war das Thema in aller Munde.

Durch Zufall traf ich Ranga. Ein gebürtiger Inder, der schon lange an der Empfängnisverhütung für den Mann forschte. Im Gepäck hatte er die Pille, die aber noch nicht auf dem Weltmarkt zugelassen war.

Zwei Seelen ein Gedanke. Wir beide machten uns auf den Weg nach Akita.

Als wir dort landeten, waren die Straßen voll von Menschen.

Sie trugen Spruchbände vor sich her mit der Aufschrift:

„Ihr tötet alle Bären, damit sie sich nicht  vermehren. Doch sind die Bären alle tot,

hat die Natur ihre liebe Not“.

Die Polizei von Akita versuchte vergeblich, die Demonstration zu zerschlagen…..

Ranga und ich mieteten eine Hütte in der Umgebung von Akuta.

Schwarzbären sind Allesfresser, hatten aber durch den sich immer mehr verbreitenden Klimawandel nicht genug Nahrung, und überfielen Menschen.

Wir deckten den Bären, und es waren noch viele, jeden Tag den Tisch, und mischten die Pille für den Mann unter das Fressen. Natürlich nur bei den männlichen Tieren. 

Viele Monate versorgten wir unter sehr primitiven Umständen die Schwarzbären mit Nahrung.

Und siehe da, nach einem Jahr hatten wir es geschafft.

Die Schwarzbären vermehrten sich fast nicht mehr. Mit einer Petition verschafften Ranga und ich uns Zugang zu dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba.

Er sorgte sofort dafür, dass kein Bär mehr getötet wurde. 

Ranga flog zurück in seine Heimat, ich nach Uganda zu meinen Schimpansen.

Doch einmal im Jahr kehrten wir zurück nach Akita, und besuchten unsere Bären.

Die Menschen in Akita sorgten weiterhin für das leibliche Wohl der Schwarzbären, und mischten die Pille für den Mann unter das Essen. 

Seither wurde in Akita kein Mensch mehr von einem Bären getötet. 

Die Pille für dem Mann wurde endlich auf dem Markt zugelassen.

Eine Revolution für die Frau….

( © Monika Zelle 04.12.2024 )

Happy Birthday

Happy Birthday

„ Schau mal Judel, sie feiern wieder ihren Geburtstag im Wald!“

„ Ja, Erna und Herbert sind auch dabei, und wir nicht! Schade oder?“

„ Ja, und die Tische biegen sich unter der Last der Torten.

Es ist der 72. Geburtstag meiner geliebten Frau Anne! Und wir sitzen hier auf Wolke 7 und können nicht dabei sein, heute am 10. August.“

Der Geburtstag wird stets auf dem großen Grundstück in der Lüneburger Heide gefeiert.

Die Sonne scheint, wie meistens an diesem Tag im August.

Annes Schwiegersohn Joachim hat auch heute Geburtstag und wird 37 Jahre alt.

Anne ist eine kleine dicke Frau mit Dauerwelle, die triumphierend am Kopfende des Tisches sitzt, und zufrieden in die Runde schaut.

Alle sind gekommen. 

Ihr Bruder Heini, die Schwägerin Alma, mit der er zum 3. Mal verheiratet ist.

Sie hatten in der Rubrik Bekanntschaften im Hamburger Abendblatt inseriert, und sich zufällig im selben Cafe mit einer Rose in der Hand wiedergetroffen. Dann flogen wieder  Teller und Tassen.

Gegenüber die Schwägerin Erna und dem Sohn Herbert. Ehemann und Vater Judel ist früh verstorben. Erna, eine ebenfalls ziemlich kleine dicke Frau mit schwarz gefärbten Haaren, die gerne mal zu tief ins Glas schaut, und dann nachts zum Brunsberg wandern will….

Daneben Bruder Paul, sehr klein und schmächtig. Lange Jahre schipperte er als Obersteward mit der Caroline Oetker auf den Meeren herum. Er baute zusammen mit seinem Bruder Heini ein Haus in Höckel am Flidderberg, bei dem alle Verwandten halfen. Dabei zerstritten sich die Brüder Heini und Paul mit Judel unwiderruflich.

„ Monika, schenkst Du dann mal den Kaffee ein?“ Monika springt auf und rennt in die Hütte.

Annes  Enkel Stefan und Enkelin Simona tollen auf dem Grundstück herum.

„ Schau Judel, da kommt mein Sohn Reinhard mit seiner Frau Erika und den Kindern.

Annes Kronensohn, siehst Du wie sehr sie sich freut?“

„ Ja, Bruno, so habe ich meine Schwester selten erlebt!“

Ein Strahlen erscheint auf Annes Gesicht.

„ Endlich seid ihr da mein Schatz, ich habe schon so auf Euch gewartet!“

Anne umarmt ihren Sohn herzlich. 

Seine Frau Erika scheint heute nüchtern zu sein. Schüchtern setzen sich die 3 Söhne Kurt, Holger und Thomas an den Tisch.

Kurt wurde mit 4 Jahren von Reinhard adoptiert. Als er seine Frau heiratete, war sie 18 und wieder hochschwanger mit Sohn Holger. 

Dann ist da noch der Neffe Horst Weigand mit Frau Inge und Tochter Martina.

Zu guter Letzt erscheint Schwägerin Gertrud. Groß und stattlich stolziert sie auf ihren roten Stöckelschuhen an den Tisch. 

Ihr hat Sohn Reinhard das Grundstück zu verdanken. Gertruds Mann Alfred, früh verstorben, hat es ihm seinerzeit geschenkt. 

„ So meine Lieben, nun langt man tüchtig zu, es muss alles alle werden!“

Das ist ein Spruch von Annes Schwager Ewald. Auch er und seine Frau Karla mit den Kindern Rainer und Petra sind gekommen.

Petra wurden in den 1950iger Jahren adoptiert.

Ewald war 6 Jahre in russischer Gefangenschaft, und hat seinen Sohn Rainer erst kennengelernt, als er gerade in die Schule kam….

„ Kiek mol Judel, wie mien Dochter sick mit den Adoptifsöhn Kurt ünnerhöllt!“

„ Jo, se kiekt sick deep in de Oogen, löppt dor watt Bruno?“

„ Jo kann siin, mien Deern is keen Kind vun Drurigkeit!“

Monika unterhält sich tatsächlich ausgiebig mit ihrem Neffen Kurt.

Er hat Zucker und muss Insulin spritzen. Dennoch isst er zwei Stück Torte. 

Die beiden mögen sich sehr, heimlich nimmt Kurt Monikas Hand.

Sie lässt es geschehen. 

Sie unterhalten sich über ihren Lieblingssänger Joe Cocker und, wie kann es anders sein in dieser Familie, natürlich über Politik.

Am 06. März 1983 waren Neuwahlen in Deutschland.

Ende der sozialliberalen Aera.

Helmut Kohl bringt mit einem konstruktiven Misstrauensvotum Helmut Schmidt zu Fall und wird neuer Bundeskanzler.

„ Ich bin so froh, dass endlich die Grünen mit in den Bundestag eingezogen sind!“,

sagt Kurt.

„ Ja, ein Glück, nur dass dieser dicke Kohl Bundeskanzler geworden ist, gefällt mir gar nicht!“

„ Ne, mir auch überhaupt nicht, aber die Grünen können vielleicht doch einiges in der Politik verändern!“

„ So, nun ist aber Schluss mit der unheilvollen Diskussion über Politik, und das an unserem Geburtstag!“, ruft Anne.

Sie stimmt auf der Mundharmonika ein Lied an. Paul spielt dazu Balalaika, Inge Akkordeon.

Alle singen fröhliche Wander-und Folklorelieder.

„ Schau mal Bruno, jetzt fangen sie an zu musizieren, ach wie schön das immer war, als wir noch dabei waren!“ Ja, Judel, da hast Du recht, es war eine wunderschöne Zeit in der Heide….“.

Zum Abendbrot haben Monika und Joachim zusammen mit Onkel Ewald Berge von Leberwurst-und Mettwurstbroten geschmiert.

„ Muss alles alle werden!, sagt Onkel Ewald wieder!“

( © Monika Zelle 06.01.2025 )

König Olaf

König Olaf

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind

Es ist der Olaf mit seinem Lind

N(er) hat den Knaben sicher im Griff

Umrundet mit ihm ein gefährliches Riff

Mein Chris was birgst Du so bang Dein Gesicht

Siehst Du Olaf den Geldeintreiber nicht?

Den Eintreiber mit Kron und Schweif?

Mein Chris es ist ein Nebelschweif

Christian mich reizt Deine wilde Gestalt

Und bist Du nicht willig so brauch ich Gewalt

Olaf oh Olaf so fass mich nicht an

Sonst hast Du mir ein Leid angetan

Dem Olaf grausets er reitet geschwind

Er hält am Arm den ächzenden Lind

N(er) reicht seinen Rausschmiss mit Müh und Not

An seinem Arm der Chris sieht rot

( © Monika Zelle 17.11.2024 )

Lena und Moritz

Das Telefon klingelt.

Es ist die Enkelin.

„ Oma, spielst Du mit mir Lena und Moritz?“ Bitte!

„ Natürlich spiele ich mit Dir Lena und Moritz!“

Die Oma hört im Hintergrund den Vater der Enkelin rufen:

„ Du räumst aber erst Dein Zimmer auf, dann übst Du Geige!“

Das Kind fängt bitterlich an zu weinen.

„ Ich habe so lange nicht mit Oma am Telefon gespielt!“

Der Vater bleibt unerbittlich. Der Oma bricht es das Herz.

Sehen sie sich doch nur noch so selten.

Die Mutter der Enkelin hat ein Einsehen.

„ Du darfst jetzt eine Stunde mit Oma spielen, dann räumst Du auf und übst Geige!“

Oma und Enkelin atmen auf.“

„ Oma ich bin jetzt noch richtig traurig, und kann gar nicht spielen!“

„ Ich auch, aber lass uns einfach anfangen!“!“

„ Ok, Du fängst an Oma!“

„ Mit vorstellen?“

„ Aber nur kurz.“

„ Ok.“

„ Also, ich bin Moritz, 15 Jahre alt,, wohne in einer Villa, habe 4 Geschwister, Lina, Elle Kari, Max und Moritz. Ich habe 6 Tiere, 2 Hunde, 2 Katzen und 2 Schildkröten. Meine Eltern sind

Jonny Cash und Bettina Wegener. 

Jetzt Du.

„ Ich bin Lena, 16 Jahre alt, wohne auf einem Bauernhof, habe 7 Geschwister, und 100 Tiere.“

Meine Eltern sind Lena Meyer Landruth und Matthias Schweighöfer.“

„ So, Oma jetzt fangen wir richtig an! Ich bin gerade neu eingezogen.

Du klingelst.

„ Hallo, ich bin Moritz, ihr seid hier neu eingezogen, ich wollte Euch mal kennenlernen!“

„ Bist Du der Nachbarssohn?“ 

„ Ja.“

„ Ich bin Lena! Wollen wir ausreiten?“

„ Oh ja, Du hast ganz viele Pferde, oder?

„ Ja, Du reitest auf Jacky und ich auf Amadeus.“

„ Dann los, galoppi galoppi, wo reiten wir eigentlich hin?“

„ Zum See, da kann man herrlich schwimmen!“

Beim See angekommen zieht Moritz sich aus und schwimmt sofort zum anderen Ufer.

Lena geht nur auf Amadeus ins kühle Nass.

Plötzlich fällt ein Schuss.

„ Moritz, komm sofort her, wer ist das?“

Moritz schwimmt wieder zurück.

„ Ach, das ist nur Bauer Meyer, er will nicht, das wir in seinem Fischteich schwimmen, wegen seiner Fische!“

„ Aber hier sind doch gar keine Fische !“ 

Nein, die schwammen eines Tages tot an der Oberfläche, weil kein Sauerstoff mehr im Teich war!“ 

Er kommt auf uns zu!“

„ Ach der ist harmlos!“

Wieder fällt ein Schuss.

Amadeus bäumt sich auf und wirft Lena ab. Beide Pferde rennen weg.

Bauer Meyer hat inzwischen mit seiner Flinte das Seeufer erreicht, und steht bedrohlich vor Lena und Moritz.

Plötzlich sieht Moritz, wie Lena Vampirzähne aus dem Mund sprießen.

„ Hokus pokus Fidibus, 3 Mal schwarzer Kater, hex hex!“

Moritz traut seinen Augen nicht. Bauer Meyer ist mit seiner Flinte wie vom Erdboden verschluckt.

Lena steht da, als wäre nichts gewesen. 

„ Und wie kommen wir jetzt nach Hause?“

„ Na zu Fuß, ich weiß den Weg.“

Doch kaum hatte Moritz sich versehen, war Lena verschwunden.

Er hörte nur noch:

„ Hex hex!“

Als er zu Hause ankam, striegelte Lena ihre Pferde.

„ Wo warst Du auf einmal?“

„ Ich verrate Dir jetzt ein Geheimnis, ich habe Zauberkräfte,  bin ein Vampir, kann hexen, und mich unsichtbar machen!“

„ Kannst Du mich auch verhexen?“

„ Natürlich!“

Und schon war Moritz nicht mehr zu sehen.

Leider konnte Lena Moritz nicht wieder zurückholen. Da hexte sie sich auch für immer fort…..

So spielte die Enkelin mit ihrer Oma fast zwei Stunden. Dann räumten sie gemeinsam das Zimmer auf und die Enkelin spielte der Oma auf der Geige ihre Lieder vor.

Der Vater hatte die beiden ganz vergessen. Er schaute im Fernsehen ein wichtiges Fußballspiel. Die Mutter kochte.

( © Monika Zelle 12. 11.2024 )

Moin

„Moin Franz Dieter.“

„Moin Heinz.“

„Na, Franz Dieter wie geht’s?“

„Muss!““

„ Und, die Liebe?“

„ Muss!“

„ Sag mal, hast Du gestern die Mitternachtsspitzen gesehen?“

„ Was soll das sein?“

„Eine Kabarettsendung!“

„ Wo?“

„ Im Fernsehen!“

„ Kenn ich nicht!“

„ Du kennst die Mitternachtsspitzen nicht?“

„ Nee.“

„ Da war jedenfalls wieder dieser Philipp Simon, der war jetzt lange Krank, und weißt Du was der über Donald Trump  gesagt hat?“

„ Nee!“

„ Trottel mit Entendarschfrisur!“

„ Wer ist Donald Trump?“

„ Du weißt nicht wer Donald Trump ist? Lebst Du auf dem Mond? Den hat doch das amerikanische Volk wieder zu ihrem Präsidenten gewählt!“

„ Sollen sie doch!“

„ Sollen sie doch? Du kannst doch nicht allen Ernstes behaupten, dass Faschisten wieder regieren!“

„ Was sind Faschisten?“

„ Du weißt nicht, was Faschisten sind? Ich erkläre Dir das später!“

„ Dann kennst Du auch nicht Christoph Sieber?“

„ Nee.“

„ Der leitet die Mitternachtsspitzen, und weißt Du was der von Markus Söder gesagt hat?“

„ Nee!“

„ Aber Du kennst Markus Söder?“

„ Ja, der aus Bayern!“

„ Ja, und der Sieber hat von dem Söder gesagt, er sei ein angekokeltes Nürnberger Rostbratwürstchen!“

„ Warum?“

„ Na ja, wegen dem Merz, der will doch Kanzler werden in Deutschland!“

„ Kanzler?, wir haben doch eine Kanzlerin!“

„ Kurt, jetzt mach aber mal halblang, Dein Hirn scheint ja vollkommen Sauerstoffunterversorgt zu sein, die Kanzlerin ist doch längst in Rente?“

„ Nein!“

„ Doch!“

„ Und wer ist jetzt Kanzlerin?“

„ Na, Olaf Scholz!“

„ Wer soll das sein?“

„ Na ja, eigentlich ist er auch nicht mehr Kanzler, weil die Ampel aus ist!“

„ Welche Ampel?“

„ Na ja, Rot Grün Gelb!“

„ Verstehe ich nicht, Ampeln haben doch immer Rot Grün Gelb!“

„ Das waren die 3 Parteien, die zuletzt die Regierung gebildet haben, und nun muss Kanzler Scholz die Vertrauensfrage stellen, weil er den Lindner rausgeschmissen hat!“

„ Den vom Hotel Lindner?“

„ Ne, den mit dem Porsche auf Sylt!“

„ Ach, jetzt weiß ich, den habe ich mal auf Sylt getroffen, als ich mit meiner Ida am Strand spazieren war!“

„ Echt jetzt, Du warst mit Ida auf Sylt?“

„ Ja.“

„ Hast Du mir ja gar nicht erzählt, und da hast Du den Lindner getroffen?“

„ Ja.“

„ Und?“

„ Fand ihn nett.“

„ Nett, diesen nordrhein-westfälischen Dünnbrettbohrer?“

„ Er hat mir einen Kugelschreiber geschenkt.“

„ Einen Kugelschreiber?“

„ Ja, mit meinem Namen!“

„ Mit Deinem Namen?“

„ Ja, FDP.“

„ Ja, das ist seine Partei!“

„ Ne, mein Name, Franz Dieter Poweleit, und jetzt tschüss, ich muss!“

( © Monika Zelle 26.11.2024 )

Samstag

Samstag

Ein schreiendes Kind im Bus, als sei es am Spieß. Die ihm von mir gereichte Weintraube verschmäht es. Die kleine Schwester nimmt sie.

Ein nagenden Schmerz ob der Unfähigkeit oder Schwäche des Vaters, der das Kind nicht beruhigen kann. 

Sonntag

Kappa saust durch die Wohnung. Das neue Spielzeug regt sie auf.

Ein Leckerli beruhigt sie gleich. Sie leckt mir die Hände. Unbändige Liebe.

Montag

Schweißgebadet. Die Nacht wird zum Tag.

Das Buch „Der Sohn des Friseurs“ fängt mich auf, bis die  Augenlider schwer werden. Der Morgen graut. Der Schlaf will nicht wieder kommen.

Wohnungsanzeigen.

Einen alten Baum soll man nicht verpflanzen. Ich bin doch kein Baum, den man ausgräbt und wieder einbuddelt. Wenn schon…. eine Bäumin.

Meine Gedanken kreisen um die Schreibaufgabe. Werde ich meinem Lieblingsautor

Peter Handke gerecht? Werde ich seine Worte in meinen finden?

Ying und Yang erdet. Alles hat zwei Seiten….

Dienstag

Es schneit. Spuren im Schnee. 

Kinder rodeln den Berg hinab. 

Gefühle längst vergangener Zeiten…

Im Fernsehen rauscht das Meer.  Dänemark.

Sonnenauf- und Untergänge…Von der hohen Düne sehe ich Fjord und Meer gleichermaßen 

In der Ferne…..

Auf dem Heimweg. Ich umgehe einen Teil meiner Straße. Entfliehe dem unmoralischen Angebot eines jungen Mannes. Dennoch kreisen meine Gedanken ständig um ihn….

Katharina Thalbach auf dem roten Sofa. Genau wie ich liebt sie ihr Bett.

Genau wie bei mir schwinden ihre Kräfte erzählt sie. 

Gewöhnungsbedürftig. Alt sein ist nichts für Feiglinge.

Mir läuft es kalt den Rücken herunter.

Sabotage oder KI?

Beschädigung von Datenübertragungskabeln. Einschüchterung von Vladimir Putin nimmt die Politik an. Hybrider Angriff.

Oder ist das Kabel durch Anker oder Schleppnetze beschädigt worden.

Droht ein 3. Weltkrieg. 

Ich habe Angst.

Der erste Becher Kaffee auf dem Balkon.

Die letzten Blüten der Geranien kämpfen ums Überleben.

Mittwoch

Gedanken an die Enkelin.  Monika Bleibtreu:

„Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gibt ihnen Flügel.“

Klein oder groß?

Gefühle der Ohnmacht. Sprachnachrichten auf Whats App. Keine Antwort. 

Zeitnot? Gedankenlosigkeit? Funkstille….

Samstag

Schnee in den Vorgärten. Ein tiefes Loch klafft in der Straße.

Samstags wird gearbeitet. Soziale Errungenschaften mit Füßen getreten.

Mein Vater würde sich im Grab umdrehen.

Männer schauen zu viert in die Grube. Keine Frau.

Abgrundtief.

Eine Landstreicherin schiebt ihr Hab und Gut in zwei großen Einkaufswagen. 

Deutschland geht es gut….

( © Monika Zelle im November 2024 )