Lea Zuckerschnute

Lea Zuckerschnute, ein kleines aufgewecktes Mädchen, das aussieht, als könne es kein Wässerchen trüben.

Jeden Freitag wird sie von Oma und Opa von der Kita abgeholt.

Opa wartet im Auto.

Meistens muss Oma sie erst suchen.

Ist sie gefunden, will sie nicht Guten Tag sagen.

Dann nimmt Oma sie in den Schwitzkasten, und das mag sie sehr.

Genau wie ihre Freunde. Die kommen dann auch bei Oma in den Schwitzkasten.

Bei Oma und Opa zu Hause angekommen, schnappt Lea Zuckerschnute sich als erstes die Kasperbude, die Kasperpuppen und das Krokodil.

Oma punktet dann mit ihren ausgedachten Geschichten.

Die Prinzessin heiratet den Polizisten, und Kaspar die Großmutter.

Der Teufel sitzt meistens im Gefängnis.

Dann kommt das Puppenhaus dran.

Flink stellen die kleinen Hände von Lea Zuckerschnute die ganze Bude auf den Kopf.

Aufräumen? Fehlanzeige.

Dann liest Oma vor. Stundenlang.

Oma hat in der Kunsthalle einen Spruch gefunden, der besagt:

„ Man muss Kinder mit Büchern hypnotisieren“.

Diesen Spruch befolgt sie gerne, und Lea liebt das Vorlesen.

Liest Oma ein Wort falsch vor, schreit sie ihr sofort das Richtige ins Ohr.

Opa liegt völlig erschöpft auf dem Sofa und schläft.

An Zu Bett gehen ist meistens nicht zu denken.

Dann rufen Mama und Papa an.

Gutenachtsagen.

Fehlanzeige.

Wackelzahnpubertät.

Wenn Oma ihr die Gutenachtgeschichte vorliest, kann Lea kein Ende finden.

„ Oma machst Du mir noch ein Butterbrot?“ 

„ Eigentlich sollst Du jetzt schlafen!“

„ Bin aber überhaupt nicht müde!“

Sie bekommt natürlich ihr Butterbrot.

„ Oma kuschelst Du noch mit mir?“

„ Ja klar!“

Lea Zuckerschnute drückt ihren kleinen Körper fest an Omas, weich und warm fühlt sich das an.

„ Aber nicht einschlafen, Zuckerschnute?“

Du mußt noch in Dein Luftbett fliegen.

Dann kommt Opa ins Spiel. 

Er wirft Lea hoch, hoch, hoch und lässt sie auf das Bett fallen.

„ So“, sagte Oma dann, „ jetzt drehst Du Dich um, und dann schläfst Du!“

„ Bin noch nicht müde!“

„ Wenn Du Dich umdrehst, und Deine Äuglein zumachst, schläfst Du meistens gleich ein.“

„ Du sollst noch „ Die Blümelein all schlafen singen!“

Oma singt.

Endlich Lea Zuckerschnute ist eingeschlafen.

Mitten in der Nacht ruft eine Stimme aus dem Bett nebenan.

„ Oma? Spielst Du mit mir Feuerwehrmann Sam und Hundefriseur in der Stube am Tisch?“

„ Es ist mitten in der Nacht, Lea 3Uhr, da können wir nicht Feuerwehrmann Sam und Hundefriseur spielen!

Schlaf mal weiter jetzt. 

Morgen früh spielen wir.

„ Hokus Pokus Fiedibus hex hex, es ist nicht mitten in der Nacht!“, scheit sie“.

Oma gähnt.

„ Doch mitten in der Nacht“, sagt sie.

Dann schläft Lea wieder ein.

Morgens um sieben Uhr.

„ Oma, kann ich zu Dir?“

„ Aber immer!“ 

Dann erzählt sie Oma was sie so mit ihren Freunden in der Kita erlebt hat, und die beiden spielen mit Bert, Teddy und Eule.

Wenig später dann:

„ Oma, wollen wir Opa an der Nase ziehen?“

Oma weiß genau. 

Wenn Zuckerschnute Opa an der Nase zieht, gibt er ihr das  „Rote“ damit sie auf You Tube Peppa Wutz, Conny, Bibi und Tina oder Feuerwehrmann Sam sehen kann. 

Den Code vom Roten kennt sie schon, und Opa kann noch eine Runde schlafen, während Oma Kaffee kocht.

( © Monika Zelle  26.11.2019 )

Sydney

Sie stand am Fenster und sah auf dem regendurchweichten Fußballplatz den kleinen Fußballspielern zu, die flink hinter dem Ball herliefen, und versuchten, ihn ins gegnerische Tor zu schießen.

Bei Wind und Wetter spielten die kleinen Jungen hier, immer Samstags.

Bei jedem Treffer sprangen sie hoch, die Zuschauer jubelten ihnen zu.

Früher standen hier nach dem Krieg Nissenhütten, in denen die Flüchtlinge hausten.

Als diese endlich Wohnungen beziehen konnten, wurde ein Sportplatz daraus.

Endlich konnten die Klassen ihrer Schule hier trainieren.

Sie war eine gute Leichtathletin, genau wie ihre Freundin, die schnellste ihres Jahrganges.

Die Stores an den Fenstern ihres Elternhauses dufteten nach Flieder.

Sie hasste es, wenn sie zugezogen waren, dann konnte sie nicht nach draußen schauen.

Dabei hatten sie gar kein Gegenüber.

Sie brauchten diesen Schutz vor Gaffern nicht.

Das Zimmer wäre auch viel heller.

Bald würde sie diesen Muff und diese Enge ohnehin hinter sich lassen, und nach Australien abdüsen.

Nach Sydney.

Endlich weg von zu Hause in die weite Ferne, sehr weite Ferne.

Schon immer hatte sie dieses Fernweh.

Sie fragte sich, ob sie dort wohl eine gute Arbeit finden würde.

Es hieß ja immer, man konnte sehr viel Geld dort machen.

Ihre Tante war gerade zu Besuch.

Aus Sydney.

Vor ein paar Jahren war ihre Tochter aus Berlin einfach mir nichts dir nichts nach Australien ausgewandert. 

Hatte sich als Friseurin dort selbständig gemacht.

Ihre Tante war der Tochter gefolgt, als sie in Rente ging.

Hier hatte sie keine Familie mehr, außer ihr und den Eltern.

In ein paar Tagen sollte es los gehen.

Die Koffer waren schon gepackt.

Ihre Mutter weinte.

Ihr Bruder hatte schon mit 20 Jahren das Elternhaus verlassen, und war mit seiner Familie so weit weg gezogen, dass sie ihn nur zwei mal im Jahr sahen.

Nur ihr Vater bestärkte sie in ihrem Vorhaben.

„ Lass Dir den Wind um die Nase wehen, mien Deern!“, sagte er.

Englisch konnte sie gut, Im Zeugnis stand eine eins.

Lange Jahre hatte sie mit einer Tante in Amerika korrespondiert.

Der Bruder ihrer Mutter lebte dort.

Nun sollte es los gehen. 

Mit dem kleinen VW nach Bremen.

Ihr Vater schimpfte über die holprigen Straßen der Autobahn.

Sie saß mit ihrer Mutter hinten. 

Ihre Tante vorn.

Ein Schauer nach dem anderen lief ihr über den Rücken.

So weit weg von ihrem geliebten Vater.

Außer ihrer Tante und ihrer Cousine kannte sie in dem fremden Land niemanden.

Sie schauderte.

Am Hafen klammerte sie sich an ihren Vater.

„ Papa, Papa ich will nicht fort!“

Mit beiden Koffern in der Hand lief die Tante die Gangway hinauf und rief:

„ Nun komm endlich, das Schiff wartet nicht…….

Sydney

Sie stand am Fenster und sah auf dem regendurchweichten Fußballplatz den kleinen Fußballspielern zu, die flink hinter dem Ball herliefen, und versuchten, ihn ins gegnerische Tor zu schießen.

Bei Wind und Wetter spielten die kleinen Jungen hier, immer Samstags.

Bei jedem Treffer sprangen sie hoch, die Zuschauer jubelten ihnen zu.

Früher standen hier nach dem Krieg Nissenhütten, in denen die Flüchtlinge hausten.

Als diese endlich Wohnungen beziehen konnten, wurde ein Sportplatz daraus.

Endlich konnten die Klassen ihrer Schule hier trainieren.

Sie war eine gute Leichtathletin, genau wie ihre Freundin, die schnellste ihres Jahrganges.

Die Stores an den Fenstern ihres Elternhauses dufteten nach Flieder.

Sie hasste es, wenn sie zugezogen waren, dann konnte sie nicht nach draußen schauen.

Dabei hatten sie gar kein Gegenüber.

Sie brauchten diesen Schutz vor Gaffern nicht.

Das Zimmer wäre auch viel heller.

Bald würde sie diesen Muff und diese Enge ohnehin hinter sich lassen, und nach Australien abdüsen.

Nach Sydney.

Endlich weg von zu Hause in die weite Ferne, sehr weite Ferne.

Schon immer hatte sie dieses Fernweh.

Sie fragte sich, ob sie dort wohl eine gute Arbeit finden würde.

Es hieß ja immer, man konnte sehr viel Geld dort machen.

Ihre Tante war gerade zu Besuch.

Aus Sydney.

Vor ein paar Jahren war ihre Tochter aus Berlin einfach mir nichts dir nichts nach Australien ausgewandert. 

Hatte sich als Friseurin dort selbständig gemacht.

Ihre Tante war der Tochter gefolgt, als sie in Rente ging.

Hier hatte sie keine Familie mehr, außer ihr und den Eltern.

In ein paar Tagen sollte es los gehen.

Die Koffer waren schon gepackt.

Ihre Mutter weinte.

Ihr Bruder hatte schon mit 20 Jahren das Elternhaus verlassen, und war mit seiner Familie so weit weg gezogen, dass sie ihn nur zwei mal im Jahr sahen.

Nur ihr Vater bestärkte sie in ihrem Vorhaben.

„ Lass Dir den Wind um die Nase wehen, mien Deern!“, sagte er.

Englisch konnte sie gut, Im Zeugnis stand eine eins.

Lange Jahre hatte sie mit einer Tante in Amerika korrespondiert.

Der Bruder ihrer Mutter lebte dort.

Nun sollte es los gehen. 

Mit dem kleinen VW nach Bremen.

Ihr Vater schimpfte über die holprigen Straßen der Autobahn.

Sie saß mit ihrer Mutter hinten. 

Ihre Tante vorn.

Ein Schauer nach dem anderen lief ihr über den Rücken.

So weit weg von ihrem geliebten Vater.

Außer ihrer Tante und ihrer Cousine kannte sie in dem fremden Land niemanden.

Sie schauderte.

Am Hafen klammerte sie sich an ihren Vater.

„ Papa, Papa ich will nicht fort!“

Mit beiden Koffern in der Hand lief die Tante die Gangway hinauf und rief:

„ Nun komm endlich, das Schiff wartet nicht…….

( © Monika Zelle 19.11.2019 )

Sydney

Sie stand am Fenster und sah auf dem regendurchweichten Fußballplatz den kleinen Fußballspielern zu, die flink hinter dem Ball herliefen, und versuchten, ihn ins gegnerische Tor zu schießen.

Bei Wind und Wetter spielten die kleinen Jungen hier, immer Samstags.

Bei jedem Treffer sprangen sie hoch, die Zuschauer jubelten ihnen zu.

Früher standen hier nach dem Krieg Nissenhütten, in denen die Flüchtlinge hausten.

Als diese endlich Wohnungen beziehen konnten, wurde ein Sportplatz daraus.

Endlich konnten die Klassen ihrer Schule hier trainieren.

Sie war eine gute Leichtathletin, genau wie ihre Freundin, die schnellste ihres Jahrganges.

Die Stores an den Fenstern ihres Elternhauses dufteten nach Flieder.

Sie hasste es, wenn sie zugezogen waren, dann konnte sie nicht nach draußen schauen.

Dabei hatten sie gar kein Gegenüber.

Sie brauchten diesen Schutz vor Gaffern nicht.

Das Zimmer wäre auch viel heller.

Bald würde sie diesen Muff und diese Enge ohnehin hinter sich lassen, und nach Australien abdüsen.

Nach Sydney.

Endlich weg von zu Hause in die weite Ferne, sehr weite Ferne.

Schon immer hatte sie dieses Fernweh.

Sie fragte sich, ob sie dort wohl eine gute Arbeit finden würde.

Es hieß ja immer, man konnte sehr viel Geld dort machen.

Ihre Tante war gerade zu Besuch.

Aus Sydney.

Vor ein paar Jahren war ihre Tochter aus Berlin einfach mir nichts dir nichts nach Australien ausgewandert. 

Hatte sich als Friseurin dort selbständig gemacht.

Ihre Tante war der Tochter gefolgt, als sie in Rente ging.

Hier hatte sie keine Familie mehr, außer ihr und den Eltern.

In ein paar Tagen sollte es los gehen.

Die Koffer waren schon gepackt.

Ihre Mutter weinte.

Ihr Bruder hatte schon mit 20 Jahren das Elternhaus verlassen, und war mit seiner Familie so weit weg gezogen, dass sie ihn nur zwei mal im Jahr sahen.

Nur ihr Vater bestärkte sie in ihrem Vorhaben.

„ Lass Dir den Wind um die Nase wehen, mien Deern!“, sagte er.

Englisch konnte sie gut, Im Zeugnis stand eine eins.

Lange Jahre hatte sie mit einer Tante in Amerika korrespondiert.

Der Bruder ihrer Mutter lebte dort.

Nun sollte es los gehen. 

Mit dem kleinen VW nach Bremen.

Ihr Vater schimpfte über die holprigen Straßen der Autobahn.

Sie saß mit ihrer Mutter hinten. 

Ihre Tante vorn.

Ein Schauer nach dem anderen lief ihr über den Rücken.

So weit weg von ihrem geliebten Vater.

Außer ihrer Tante und ihrer Cousine kannte sie in dem fremden Land niemanden.

Sie schauderte.

Am Hafen klammerte sie sich an ihren Vater.

„ Papa, Papa ich will nicht fort!“

Mit beiden Koffern in der Hand lief die Tante die Gangway hinauf und rief:

„ Nun komm endlich, das Schiff wartet nicht…….

( © Monika Zelle 19.11.2019 )

Sydney

Sie stand am Fenster und sah auf dem regendurchweichten Fußballplatz den kleinen Fußballspielern zu, die flink hinter dem Ball herliefen, und versuchten, ihn ins gegnerische Tor zu schießen.

Bei Wind und Wetter spielten die kleinen Jungen hier, immer Samstags.

Bei jedem Treffer sprangen sie hoch, die Zuschauer jubelten ihnen zu.

Früher standen hier nach dem Krieg Nissenhütten, in denen die Flüchtlinge hausten.

Als diese endlich Wohnungen beziehen konnten, wurde ein Sportplatz daraus.

Endlich konnten die Klassen ihrer Schule hier trainieren.

Sie war eine gute Leichtathletin, genau wie ihre Freundin, die schnellste ihres Jahrganges.

Die Stores an den Fenstern ihres Elternhauses dufteten nach Flieder.

Sie hasste es, wenn sie zugezogen waren, dann konnte sie nicht nach draußen schauen.

Dabei hatten sie gar kein Gegenüber.

Sie brauchten diesen Schutz vor Gaffern nicht.

Das Zimmer wäre auch viel heller.

Bald würde sie diesen Muff und diese Enge ohnehin hinter sich lassen, und nach Australien abdüsen.

Nach Sydney.

Endlich weg von zu Hause in die weite Ferne, sehr weite Ferne.

Schon immer hatte sie dieses Fernweh.

Sie fragte sich, ob sie dort wohl eine gute Arbeit finden würde.

Es hieß ja immer, man konnte sehr viel Geld dort machen.

Ihre Tante war gerade zu Besuch.

Aus Sydney.

Vor ein paar Jahren war ihre Tochter aus Berlin einfach mir nichts dir nichts nach Australien ausgewandert. 

Hatte sich als Friseurin dort selbständig gemacht.

Ihre Tante war der Tochter gefolgt, als sie in Rente ging.

Hier hatte sie keine Familie mehr, außer ihr und den Eltern.

In ein paar Tagen sollte es los gehen.

Die Koffer waren schon gepackt.

Ihre Mutter weinte.

Ihr Bruder hatte schon mit 20 Jahren das Elternhaus verlassen, und war mit seiner Familie so weit weg gezogen, dass sie ihn nur zwei mal im Jahr sahen.

Nur ihr Vater bestärkte sie in ihrem Vorhaben.

„ Lass Dir den Wind um die Nase wehen, mien Deern!“, sagte er.

Englisch konnte sie gut, Im Zeugnis stand eine eins.

Lange Jahre hatte sie mit einer Tante in Amerika korrespondiert.

Der Bruder ihrer Mutter lebte dort.

Nun sollte es los gehen. 

Mit dem kleinen VW nach Bremen.

Ihr Vater schimpfte über die holprigen Straßen der Autobahn.

Sie saß mit ihrer Mutter hinten. 

Ihre Tante vorn.

Ein Schauer nach dem anderen lief ihr über den Rücken.

So weit weg von ihrem geliebten Vater.

Außer ihrer Tante und ihrer Cousine kannte sie in dem fremden Land niemanden.

Sie schauderte.

Am Hafen klammerte sie sich an ihren Vater.

„ Papa, Papa ich will nicht fort!“

Mit beiden Koffern in der Hand lief die Tante die Gangway hinauf und rief:

„ Nun komm endlich, das Schiff wartet nicht…….

( © Monika Zelle 19.11.2019 )

Sydney

Sie stand am Fenster und sah auf dem regendurchweichten Fußballplatz den kleinen Fußballspielern zu, die flink hinter dem Ball herliefen, und versuchten, ihn ins gegnerische Tor zu schießen.

Bei Wind und Wetter spielten die kleinen Jungen hier, immer Samstags.

Bei jedem Treffer sprangen sie hoch, die Zuschauer jubelten ihnen zu.

Früher standen hier nach dem Krieg Nissenhütten, in denen die Flüchtlinge hausten.

Als diese endlich Wohnungen beziehen konnten, wurde ein Sportplatz daraus.

Endlich konnten die Klassen ihrer Schule hier trainieren.

Sie war eine gute Leichtathletin, genau wie ihre Freundin, die schnellste ihres Jahrganges.

Die Stores an den Fenstern ihres Elternhauses dufteten nach Flieder.

Sie hasste es, wenn sie zugezogen waren, dann konnte sie nicht nach draußen schauen.

Dabei hatten sie gar kein Gegenüber.

Sie brauchten diesen Schutz vor Gaffern nicht.

Das Zimmer wäre auch viel heller.

Bald würde sie diesen Muff und diese Enge ohnehin hinter sich lassen, und nach Australien abdüsen.

Nach Sydney.

Endlich weg von zu Hause in die weite Ferne, sehr weite Ferne.

Schon immer hatte sie dieses Fernweh.

Sie fragte sich, ob sie dort wohl eine gute Arbeit finden würde.

Es hieß ja immer, man konnte sehr viel Geld dort machen.

Ihre Tante war gerade zu Besuch.

Aus Sydney.

Vor ein paar Jahren war ihre Tochter aus Berlin einfach mir nichts dir nichts nach Australien ausgewandert. 

Hatte sich als Friseurin dort selbständig gemacht.

Ihre Tante war der Tochter gefolgt, als sie in Rente ging.

Hier hatte sie keine Familie mehr, außer ihr und den Eltern.

In ein paar Tagen sollte es los gehen.

Die Koffer waren schon gepackt.

Ihre Mutter weinte.

Ihr Bruder hatte schon mit 20 Jahren das Elternhaus verlassen, und war mit seiner Familie so weit weg gezogen, dass sie ihn nur zwei mal im Jahr sahen.

Nur ihr Vater bestärkte sie in ihrem Vorhaben.

„ Lass Dir den Wind um die Nase wehen, mien Deern!“, sagte er.

Englisch konnte sie gut, Im Zeugnis stand eine eins.

Lange Jahre hatte sie mit einer Tante in Amerika korrespondiert.

Der Bruder ihrer Mutter lebte dort.

Nun sollte es los gehen. 

Mit dem kleinen VW nach Bremen.

Ihr Vater schimpfte über die holprigen Straßen der Autobahn.

Sie saß mit ihrer Mutter hinten. 

Ihre Tante vorn.

Ein Schauer nach dem anderen lief ihr über den Rücken.

So weit weg von ihrem geliebten Vater.

Außer ihrer Tante und ihrer Cousine kannte sie in dem fremden Land niemanden.

Sie schauderte.

Am Hafen klammerte sie sich an ihren Vater.

„ Papa, Papa ich will nicht fort!“

Mit beiden Koffern in der Hand lief die Tante die Gangway hinauf und rief:

„ Nun komm endlich, das Schiff wartet nicht…….

( © Monika Zelle 19.11.2019 )

( © Monika Zelle 19.11.2019 )

Sonntagsspaziergang

Noch strecken die Geranienblüten auf meinem Balkon ihre Köpfe der Sonne entgegen.

Tagelang hatte sie sich hinter den Wolken versteckt.

Auch meine Astern blühen in voller Pracht, und das im November.

Am Morgen war es so neblig, dass man die Hand vor Augen nicht sehen konnte.

Dieser Tag lockt zu einem ausgiebigen Spaziergang in der vielleicht noch wärmenden Mittagssonne an.

Doch dieser Wunsch wird jäh durch einen Anruf meines Sohnes zerschlagen.

Der Bulli, ein VW-Bus Oldtimer soll ins Winterquartier zu Sagebiehl nach Neugengamme. Mit seinen zweckentfremdeten Gewächshäusern verdient der sich eine goldene Nase.

Ich koche Kaffee, und schaue dabei sehnsüchtig aus dem Küchenfenster in den blauen Himmel. 

Das Thermometer zeigt 3° an. 

In der Nacht waren also schon Minusgrade.

Schweinekalt im Vergleich zur letzten Woche, da waren noch 18° plus draußen.

Man konnte per Taille gehen. Dem Klimawandel sei Dank.

Jetzt wollen Vater und Sohn auch noch die Rollen meines Kleiderschranks austauschen.

Das kann dauern.

Doch dann ist es soweit. 

Die beiden verlassen das Haus.

Vielleicht erhasche ich doch noch ein paar Sonnenstrahlen.

Schnell Schuhe und Mantel an, Mütze auf, die Treppen runter.

Frische Luft.

Herrlich.

Ich höre das Rascheln des Laubes unter meinen Füßen.

Es ist noch nicht den Laubbläsern zum Opfer gefallen.

Diesen kreischenden Ungeheuern.

Nicht einmal Geld für Ohrenschützer und Mundschutz ist für die Arbeiterkolonne da. Vielleicht sehe ich auf dem Balkon des Seewetteramtes und Tropeninstituts noch den Sonnenuntergang.

Schnell die Straße hinunter über die Brücke, ein kurzer Blick zu den Obdachlosen, die ihr Nachtlager noch nicht gegen das Winterquartier eingetauscht haben. Es wird Zeit, die Nächte sind kalt.

Auf dem Rückweg werde ich sie fragen, ob sie warme Decken brauchen.

Die Sonne ist noch da. 

Zum Glück.

Spiegelt sich in den Fenstern der Elfie, die sie wie goldene Pfeile abblitzen lässt.

Ich warte.

Dann geht es rasend schnell.

Eben noch ein feuerroter Ball, schon haben plötzlich aufquellende Wolken die Sonne verschluckt.

Kaum ist sie verschwunden, wird es ungemütlich und kalt.

Trotzdem laufe ich den Venusberg hinunter.

Die Bäume haben noch nicht alle Blätter verloren.

Sie rascheln im Wind und wispern mir zu:“

„ Weißt Du noch, als Du mit den Schülern und Lehrern der Jan-Valkenburg-Schule demonstriert hast, um diesen kleinen Park zu retten?

Ich erinnere mich.

Natürlich.

Die Bäume würden hier nicht mehr stehen. 

Eigentumswohnungen sollten gebaut werden.

Uns die Bäume nehmen, die wir doch so dringend zum Atmen brauchen.

Ich denke an meinen Balkon, der bei jedem Besuch eines Kreuzfahrtschiffes im Hafen von Feinstaub bedeckt ist.

Ich atme tief ein, und denke an die Ozonschicht, die immer dünner wird.

Wie lange noch.

Mein Atem verlässt als Raureif meinen Mund.

Noch schnell über die Michelwiese.

Am Eismann vorbei, wo sich im Sommer die Touris tummeln, und das immer viel zu teure und kalte Eis essen.

Sehe ich da etwa kleine Eiskristalle auf dem Wasser des Planschbeckens?

Hätte vielleicht schon mal abgelassen werden müssen.

Die Luft riecht nach Schnee.

Ich schaue auf die Micheluhr.

17.30h.

Die Leute strömen in die Kirche zum 18h Gottesdienst. Vielleicht um sich dort nach einem ausgiebigen Sonntagsspaziergang aufzuwärmen?

Zu Hause angekommen, sehe ich gerade noch, wie mein Eichhörnchen mit einer Walnuss in den Pfoten von meinem Rosenkübel über den Sims zu meinem Nachbarn flieht.

Ach ja, es ist zwar schon fast dunkel, aber ich könnte noch die Tulpenzwiebeln in die Erde meiner Balkonkästen stecken.

( © Monika Zelle 12.11.2019 )